Unsere Position zu Breaking bei Olympia

Breaking wurde 2020 vom Olympischen Komitee als neue Disziplin für die Olympischen Spiele 2024 bestätigt. Um unseren Tänzer:innen bestmögliche Chancen für und bei einer Teilnahme zu ermöglichen, hat der UDVÖ das Projekt “Breaking 4 Gold” ins Leben gerufen. Das Projekt läuft vorerst bis zu den Olympischen Spielen 2024 und wird danach evaluiert. Grundsätzliches Ziel ist die Bereitstellung der unbedingt notwendigen Infrastruktur für den Bereich Spitzensport und die Schaffung von Voraussetzungen für die Teilnehmenden ihr volles Potential auszuschöpfen. Zugleich möchte man Breaking und die damit verbundene Kultur in seiner puren und unverfälschten Form einem größeren Publikum vorstellen. Die kulturellen Hintergründe und der Ursprung des Tanzes werden dabei nicht vergessen und so gut wie möglich integriert. Es ist wichtig, dass wir uns selbst dieser Thematik annehmen, damit keine andere Organisation, der die Interessen der Szene egal sind, diese Arbeit für Olympia übernimmt.

Kultur vs Kunst vs Sport

Breaking wird seit langem im Spannungsfeld zwischen Kunst, Kultur und Sport wahrgenommen. Dabei wird oft übersehen dass sowohl Kunst als auch Sport Teil einer Kultur sein können. Die Frage ist also nicht Kultur vs. Sport, sondern vielmehr “ist der sportliche Aspekt bzw. der sportlich organisierte Wettkampf Teil unserer Kultur?”

Die Position vom UDVÖ dazu ist:

Breaking kann in verschiedenen Aspekten angewendet und ebenso als Sport betrieben werden. Bedingt durch die Ursprünge kann es aber nicht authentisch betrachtet oder ausgeführt werden, wenn man den Tanz gänzlich vom ursprünglichen soziokulturellen Kontext isoliert. Wir achten darauf, dass auch auf den rein sportlich ausgerichteten Veranstaltungsformaten der kulturelle Aspekt ein Forum bekommt und sichtbar wird. 

Sowohl in der Gestaltung der Veranstaltungs- als auch Aus- und Fortbildungsprogramme bietet sich für Interessierte die Möglichkeit in den Arbeitsgruppen des Verbands aktiv zu werden und mitzuwirken.

Die ganze Bandbreite an authentischen Ausdrucksformen und Formaten zu vermitteln ist, mit den jetzigen Mitteln, kaum machbar. Wir haben jedoch die Möglichkeit über unser Netzwerk auf die Fülle von weiteren nationalen und internationalen Angeboten hinzuweisen. Auch dies begreifen wir als einen wichtigen Teil unseres Auftrags.

Breaking 4 Gold

„Breaking 4 Gold“ bietet eine große Chance, Strukturen auszubauen und Professionalisierungsprozesse voranzutreiben. Es sollen nicht nur die Teilnehmenden des österreichischen Nationalkaders, sondern auch weitere, daran angedockte Tätigkeitsfelder, sowie Tänzer:Innen anderer Tanzstile in unserem Verband einen Auftrieb bekommen und nachhaltig profitieren.

Derweil gibt es etwa 250 B-Boys und 50 B-Girls in Österreich (Stand: 2021) die aktiv an Turnieren (sogenannten Battles) teilnehmen. Die zwei größten Breaking Veranstaltungen in Österreich sind das Circle Industry und der Red Bull BC One Cypher Austria. Beide Events haben einen großen medialen Einfluss. Der Red Bull BC One Cypher Austria hat vor Ort bis zu 1000 Zuschauer und erreicht mehr als 100.000 Zuseher im Livestream. Aufgrund kontinuierlich steigendem Interesse an Breaking in der Öffentlichkeit erwarten wir in den nächsten Jahren weiteres Wachstum bei Aktiven und Zuschauern.

Die österreichische Breakerin Ella (Funky Monkez) war bereits bei den Olympischen Jugendspielen 2018 in Argentinien mit einer Bronzemedaille vertreten. Das zeigt Potenzial und lässt für die Zukunft auf weitere erfolgreiche Platzierungen für österreichische Repräsentant:innen in Dakar und Paris hoffen. Breaking spricht die Jugend sehr an und verbindet körperliche Fitness mit Kreativität und kulturellen Werten: Alles Notwendigkeiten in der positiven Entwicklung junger Erwachsener.

Kurz gesagt will der UDVÖ den österreichischen Breaker:innen die Teilnahme an den sportlichen Wettbewerben im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris und den Olympischen Jugendspielen 2026 in Dakar ermöglichen und die dafür notwendigen Strukturen schaffen. Wir möchten Breaker:innen und Öffentlichkeit dahingehend bestmöglich informieren und vorbereiten, ohne dass dabei die Ursprünge und Werte des Breaking aus den Augen verloren werden.